Warum denn überhaupt die Frage nach der Unterscheidung?
Derzeit nehme ich an der 21 Tage Challenge von Karin Wess teil. Ok, eigentlich ein Kurs für Unternehmerinnen aber mir wurde versichert, das auch Männer willkommen sind.
So erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (ich glaube wir sind acht Männer) 21 Tagesaufgaben. Die haben es teilweise echt ordentlich ins sich! Da komme ich schon ordentlich ins schwitzen.
Die heutige Aufgabe ist, sieben Tage nicht zu jammern.
Eigentlich nicht so schwer denke ich mir. Ich jammere nicht. Oder? Wo beginnt jammern und wo ärgern? Ist ärgern im Rahmen der Challenge erlaubt?
Also, bediene ich mich dem Web und schaue nach, was jammern eigentlich ist.
Jammern: sich weinerlich (und traurig)beklagen.
Wiktionary: Jammern
Gut. Verstanden.
Ärgern: durch etwas gestört sein
Wiktionary: Ärgern
Perfekt.
Dann kann ich sagen, dass diese Tagesaufgabe relativ leicht ist. Jammern tue ich nicht. Wobei. Halt. Selbstbild und Fremdbild. Ist immer so eine Sache. Ich finde das jetzt aber spannend! Ich werde mich an meine Freunde wenden. Sie sollen mir mal sagen, ob ich jammere. Ich selbst würde ja sagen, dass ich das eigentlich nicht tue. Ausnahmen bestätigen die Regel. Wenn mich die „tödliche Männergrippe“ dann kann es schon einmal zum jammern kommen. 😉
Es ist aber auch für mich wirklich ein Unterschied, unabhängig von der Definition. Jammern ist ein Energiesauger. Es macht mich langsam, träge, demotiviert mich. Es führt nahezu in so eine Abwärtsspirtale.
Ärgere ich mich hingegen über etwas, dann bekomme ich Energie. Nehme Fahrt auf. Möchte etwas tun. Im Straßenverkehr verpufft die Energie dann gerne mal in einem herzhaften Fluch. Beruflich aber ist es oft genug ein Motivator. Da stimmt ein Prozess nicht, wir haben einen Fehler gemacht, es lief nicht so wie ich es mir dachte… Passiert oft genug. Ich ärgere mich dann über die Situation, das Ergebnis und über mich. Denn es hätte nicht passieren oder eintreten müssen! Also, was kann ich anders machen (nicht unbedingt besser) können? Was muss passieren, damit ich mich nicht mehr ärgern muss? Oh ich kenne das Gefühl leider zu gut. Diese Energie, die dann irgendwo im Bauch ihren Anfang nimmt und raus möchte. Dann setzt jedoch rechtzeitig die Ratio ein und ich werde nicht nur einfach aktionistisch, sondern kanalisiere die Energie.
Evernote muss dann oft genug den ‚Kopf hinhalten‘ und alle Ideen und Gedanken aufnehmen, die da kommen. Einige Tage später, mit dem notwendigen Abstand kann ich mir die Notizen wieder ansehen und sortieren, evaluieren und einzelne eliminieren oder priorisieren. Letztlich ist Ärger also ein Energiebringer. Soll ich mich deswegen öfters ärgern? Nein, das sicher nicht aber ich finde es gut, wenn ich, einem eigentlich eher negativen Aspekt, dann doch etwas positives (Energie und Ideen) herausziehen kann.
Gut. Ich nehme die Herausforderung an: Sieben Tage nicht jammern. So soll es sein. Ich hoffe, es ist so leicht, wie ich es mir aktuell vorstelle.
Ich werde euch nach Ablauf der sieben Tage eine kurze Rückmeldung geben, wie es gelaufen ist – und welches Feedback ich bekommen habe.
Wie ist es bei euch? Jammert ihr viel? Könnt ihr auch positive Energie aus dem Ärger herausholen?