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Mein Jahresrückblick 2015 und was ich 2016 anders machen werde

Da ist es hin, das Jahr 2015. Vorbei gezogen. Nein eher vorbei geflogen. Die letzten Monate haben deutlich an Fahrt aufgenommen und sind rasend schnell vergangen. Wie im Sprint bin ich durch die Tage gehetzt, dem Jahresende entgegen und den Aufgaben nach.

Jetzt, (gerade noch) frisch im Jahr 2016 angekommen. Gebremst und in der Regenerationsphase. Das war dringend notwendig. Zu viel wurde es. Schlichtweg übernommen habe ich mich. Ich war gut ins Jahr 2015 gestartet. Ich konnte, dank meines Selbst- und Zeitmanagements, wirklich sehr viel leisten und wurde übermütig und leichtsinnig. Zum Jahresende wurde es dann zu viel. Durch das geschickte setzen von Prioritäten konnte ich meine Aufgaben ganz gut meistern. Jedoch nur ganz gut statt gut oder richtig gut und ich zahlte meinen Preis.

Ich habe mich selbst viel zu sehr zurückgenommen. Zeiträume die mir gehörten aufgegeben und Projekte dafür vorangebracht. Ich habe mir keine Möglichkeit gegeben, meine Akkus aufgeladen. Wie oft habe ich es gehört und wie oft habe ich es anderen gesagt: Pausen und gutes Energiemanagement ist so wichtig. Dabei habe ich vergessen mit gutem Beispiel voranzugehen.

Ab Dezember war ich dann ausgelaugt. Ausgebrannt möchte ich eigentlich nicht sagen aber wie auch immer ich das betiteln möchte, wiederholen möchte ich es nicht.

Das war das Jahr 2015

2015 war also das Jahr für mich, wo ich wieder viel lernen konnte! Und das freut mich! Lernen ist toll und macht Spaß! Jetzt werden einige, die mich schon lange und gut kennen, aufhorchen. Lernen macht Spaß? Das war früher kein Satz, der mir gut über die Lippen kam. Eigentlich nie. Jetzt aber suche ich ständig Herausforderungen an den ich lernen kann. Sei es in Aufgaben, Projekten oder in eher klassischen Maßnahmen zur Weiterbildung.

Ich habe eine Vielzahl von Webinaren besucht. Habe einige Onlinekurse gebucht. War auf Barcamps, Workshops und anderen Veranstaltungen. Habe ein kurzes Medien- und Sprechtraining gemacht. Meine Leseliste an Blogs, Newslettern und Büchern überarbeitet. Lernen ist aber mehr als das Sammeln von Wissen. Es geht auch darum, das Gelernte anzuwenden, umzusetzen, anzunehmen. Und ich merke, wie ich mich weiterentwickle. Meine Sicht auf verschiedene Dinge ändern sich. Meine Meinung ebenso. Ich habe neue Perspektiven kennengelernt. Viele Dinge sind auf meinem inneren Prüfstand.

Das Gefühl, mit dieser einhergehenden Entwicklung, gefällt mir. Es spornt mich an, gibt mir Energie – auch wenn ich am Ende dann zu viel wollte. Jedoch wieder eine Erfahrung aus der ich lerne.

Gewachsen bin ich aber vor allem auch an der mir liebsten Aufgabe und größten Herausforderung. Dem Vater sein. Ich habe mir nie vorstellen können, wie schwierig, kräftezehrend, herausfordernd und gleichzeitig schön, motivierend, entspannend, erfüllend und spaßig es sein kann!

Jahresplanung 2016

Der letzte Sand in der Jahresuhr ist schon längst verronnen. Wir haben dem Jahr 2015 auf Wiedersehen gesagt und es ziehen zu lassen. Ich wollte die Zeit zwischen den Jahren nutzen um mir ein wenig die Gedanken aus dem Kopf zu schreiben, die mir die letzten Tage so durch den Kopf gegangen sind. Jedoch habe ich länger im Kreis der Familie benötigt um meine Akkus wieder aufzuladen. Ich habe mein Notebook gemieden. War nur ein wenig am Smartphone online.

Wieder einmal mache ich mir keine Vorsätze. Dem Wort ‚Vorsätze‘ haftet für mir nichts positives an. Warum die guten Vorsätze nichts bringen, erklärt Torsten sehr schön in seinem Blogartikel und nennt 10 Gründe, warum Vorsätze scheitern. Planlos möchte ich jedoch nicht ins neue Jahr gehen. Gleichzeitig verfeinere ich meinen Prozess für den Rückblick und meine Jahresplanung.

Persönliche Entwicklung

Natürlich begleitet mich das Thema Selbstmanagement auch in 2016. Ich habe viel bei mir verändert und erreicht. Ich habe schlechte Gewohnheiten abgelegt. So lese ich meine E-Mails nur noch 3-5 mal am Tag statt permanent jede neue Mail sofort. Generell bin ich den Ablenkungen und Störungen zunehmend auf den Kern gegangen und habe viele erfolgreich eliminieren können. Produktiver bin ich geworden, jedoch ist hier auch noch Luft nach oben.

Die wichtigen Punkte für dieses Jahr sind auf der einen Seite die Prioritäten und auf der anderen Seite das Energiemanagement. Hier werde ich meinen Fokus gerade auch auf Pausen setzen. Gute Pausen, ausreichend Pausen und Pausen zur richtigen Zeit.

Ich habe 2015 schon bemerkt, wie unglaublich gut mir Pausen tun. Nach einem Powernap fühle ich mich nicht nur frisch sondern großartig! So richtig energiegeladen und auch wohl gelaunt! Von daher werde ich 2016 schauen, wo ich bewusst Pausen machen werde und gerade auch welche Pause. Energiemanagement wird ein Thema für mich.

Aus den Erfahrungen der letzten Monate heraus, ist es mir wichtig, mit der Energie besser umzugehen. Es hilft niemanden, wenn ich zum Jahresende angeschlagen und kraftlos bin. Hier wird mir einmal öfters ‚Nein‘ sagen helfen aber auch lernen, mehr abzugeben. Noch immer kann ich nicht gut loslassen und übernehme Aufgaben, die andere sogar besser und ebenfalls mit Spaß und Freude erledigen können!

Ein wesentlicher Punkt für meine Weiterentwicklung ist der Besuch von Barcamps und anderen Veranstaltungen. Ich hatte mich in den letzten Jahren rar gemacht, war wohl auf der einen Seite Barcamp müde und auf der anderen Seite gab es wichtigeres mit der Zeit für mich zu tun. Barcamps liegen auf den Wochenenden und hier konkurrieren sie mit der Familie. Natürlich ist mir die Familie nicht weniger wichtig geworden, doch spüre ich, wie wichtig nun wieder dieser Blick über den Tellerrand für mich ist. Der Austausch mit den Leuten. Von daher wird es dieses Jahr wieder mehr Besuche bei Veranstaltungen geben. Nicht nur (Bar-/Drupal-/*-)Camps, sondern auch andere Veranstaltungen, die mich persönlich und/oder beruflich weiterbringen. Ein paar sind schon in meinem Kalender eingeplant und gebucht.

Weiterbildung

Diesem Punkte widme ich weiterhin viel Zeit und auch Energie. Schon 2014 hatte ich zu wenig Zeit eingeplant. 2015 hatte das wieder nicht geklappt. Warum das jetzt besser wird? Aus meinen Erfahrungen von 2015 war es nicht immer die Zeit, die fehlte. Es war die Energie! Vor allem Energie! Mit diesem Wissen, plane ich meine Zeiten für die Weiterbildung nun anders. Die Weiterbildung erhält einen festen Termin in meiner Wochenplanung. Es soll zu einer geliebten Routine werden, mich regelmäßig weiterzubilden, eine Lektion durch zuarbeiten.

Ich habe viele Onlinekurse gebucht aber nur wenige abgeschlossen oder angefangen. Viele Zugangsdaten zu Kursen schlummern bei mir leise vor sich hin. Das ändert sich jetzt!

Ich bin über reinen Kursen hinaus auch in zwei großartigen Communitys angemeldet. Einmal auf der tollen Plattform „EffizienzPLUS“ von Ivan Blatter und in der Leadership-Platform von Bernd Geropp. Hier werde ich auch aktiver sein und mich mehr einbringen und austauschen.

Eigentlich gehört zur Weiterbildung auch der Besuch von Veranstaltungen. Denn auf diesen lerne ich ebenfalls. Es ist für mich schwer, hier die Grenze zu ziehen. Sie verläuft sicher auch bei jeder Veranstaltung anders. Ist es jedoch nicht so, das ich immer, wenn ich mich weiterbilde, etwas Neues lerne, mich nicht auch gleichzeitig weiterentwickele? Im Grunde schon. Ich denke, der Unterschied ist nur der, dass ich bei einem Onlinekurs bewusst das Ziel habe, Wissen zu mehren bzw zu vertiefen.

Familie

Wie auch schon 2014 war das ein Bereich in meinem Leben, der grundsätzlich ein Quell der Freude ist! 2015 jedoch hat mir verdeutlicht, das ich meinen Fokus wieder etwas erweitern muss! Meine Familie ist mehr als nur unser kleines Nest hier. Auch wenn dies sehr präsent ist, gibt es da noch mehr an Familie. Nicht dass ich diese vergessen hätte aber ich wurde mit einem Paukenschlag gewarnt, dass die Familie außerhalb unseres kleinem Nestes irgendwann in der Zukunft nicht mehr da sein wird. Den deutlichen Fingerzeig habe ich verstanden.

Freunde

Wahrscheinlich der Punkt, wo ich die meisten Minuspunkte eingesammelt habe (direkt vor dem Thema Gesundheit). Natürlich kann ich nicht mit allen Freunden jederzeit viel Zeit verbringen. Meine selbstbestimmte Zeit aber auch die fremdbestimmte machen es mir nicht immer leicht, jedem meiner Freunde die Zeit zu geben, die sie mir wert sind. Ich merke, wie sie mir fehlen. Die Freunde, die nicht direkt um mich herum sind. Die räumlich und auch zeitlich schwer zu erreichen sind. Es liegt aber an mir nun keine Gründe sondern Wege zu finden, ihnen die Aufmerksamkeit zu geben, die sie verdienen.
Einer der größeren Herausforderungen für mich dieses Jahr.

Zeit für mich

Bei all den Dingen, die ich tun möchte und auch muss, darf ich mich nicht vergessen. Ja, vielleicht habe ich eine egoistische Ader. Habe ich schon von andern gehört, jedoch sehe ich es anders. Ich möchte nicht nur funktionieren, ich möchte leben. Ich bin ein Individuum als welches ich selbstbestimmt durch das mein Leben gehen möchte. Fremdbestimmung ist nicht auszuschließen. Erst recht nicht mit einem (Klein-)Kind. Neben diesem Bereich gibt es noch die Arbeit und viele andere Bereiche, die mit mehr oder weniger Fremdbestimmung bei mir anklopfen. Auf die Fremdbestimmtheit lasse ich mich ein und bewahre mir dennoch meinen eigenen Raum. Freiraum, den ich auch schon früher hatte. Diesen gebe ihn nicht auf. Da ich andere Prioritäten habe, wird der Raum für mich kleiner. Er darf aber nicht komplett aufgefressen werden.

Ich brauche Zeit für mich.

Bewusst Dinge tun

Letztes Jahr habe ich angefangen bewusster Dinge zu tun. ‚Dinge‘ klingt so abwertend, ist es aber nicht. Ich habe mich über das Jahr hinweg oft einfach auf den Balkon gesetzt, mit einem Espresso oder einem Glas Wein. Einfach dasitzen. In Ruhe und ohne Ablenkung wie Musik, Lesen oder was auch immer, mein Getränk genießen.
Am Fenster stehen, dem Sonnenauf- oder untergang zusehen. Dem Regen beim rasseln auf dem Dachfenster zuhören. Mitten in der trubeligen Fußgängerzone stehen und dem Treiben gewahr sein. Den Moment im Hier und Jetzt genießen, seine Liebsten direkt um sich zu haben. Tobend, lachend, spielend!

Ich habe mir hierfür zu wenig Zeit genommen, es war jedoch ein sehr schöner Anfang und ich führe das gerne weiter. Ich muss mir nur öfter dem Jetzt bewusst werden. So sammle ich Augenblicke, die viel wertvoller sind, als all das was ich mir mit Geld kaufen kann.

Dankbar sein

Das geht sehr stark einher mit dem Dinge bewusst tun. Es passiert so viel schönes (auch wenn die Zeiten und gerade die Medien ein anderes Bild zeigen). Ich muss es nur sehen, anerkennen und ausdrücken.
Ich merke immer wieder bei mir selbst, wie selten ich doch ‚Danke‘ sage mich aber umgekehrt unglaublich freue, wenn sich mir jemand gegenüber bedankt. Sei es mit einem kurzen Blick, einem angedeuteten Nicken, mit der klaren Aussage „Ich danke dir.“, durch kleine Gesten. Ein Dank kann (gerade?) in der heutigen Zeit vieles sein. Wenn Menschen, die mir wichtig sind Beiträge von mir teilen oder gut finden (liken/faven) oder kommentieren, dann ist das auch schon ein Danke für mich. Ich weiß sehr wohl um den ‚Wert‘ eines likes. Jedoch weiß ich sehr wohl zu unterscheiden, wer ein like setzt. Ein Kommentar jedoch, der ist wirklich wertvoll. Da hat sich jemand Zeit genommen, Mühe gemacht. Das weiß ich sehr zu schätzen.

Es geht auch um wertschätzen – und da sind wir wieder schnell bei dem ‚bewusst werden‘. Denn wenn ich mir bewusst bin, dass mir gerade jemand eine Freundlichkeit erwiesen hat, mir geholfen oder mich unterstützt hat und ich dieses damit bemerkte, kann ich es erst wertschätzen. Dann erst kann ich mich bedanken.

Bloggen

Ach ja. Wie kommen wir zusammen? Ich glaube ja nicht, das es (ausschließlich) an Disziplin liegt oder gar an Desinteresse. Es liegt an dem Setzen von Prioritäten. Ich muss oft anderen Aktivitäten eine höhere Priorität geben. Natürlich fehlt es oft genug an der Disziplin. Dessen bin ich mir bewusst. Oft ist es aber eine bewusste Entscheidung gegen das Bloggen. Oder für das Bloggen.

Aber ich weiß, dass ich etwas tun muss. Der geneigte, treue Leser wird aufstöhnen. So liest er dies doch nicht zum ersten Male. Daher kenne ich die Schwierigkeiten, die zwischen mir und dem Schreiben stehen. Von der Prioritätenliste steht das Schreiben 2016 viel weiter oben. Damit ich die Priorität auch wahren kann, etabliere ich das Schreiben nun als Gewohnheit am frühen Morgen. Das geht nicht über Nacht. So eine Gewohnheit will gut integriert werden.

Fotografie

Mein Projekt 52 aus 2015 habe ich erfolgreich abgeschlossen. Ich habe 52 Wochen lang ein Foto hier veröffentlicht. Lange Zeit war es der einzige Beitrag hier. Es sind sehr schöne dabei herausgekommen. Viele banale und nichtssagende. Alles halb so wild. Ich wollte weder einen Fotopreis noch sonst irgendetwas gewinnen. Sondern Erkenntnis.
Es zieht mich nicht zur Spiegelreflex Kamera. Sie ist nie zur Hand. Ich fotografiere gerne mit dem Smartphone und wenn das Licht brauchbar ist, dann haben auch die Fotos die Chance ordentlich zu werden.

Gute Motive fliegen mir jedoch nicht zu, sondern ich muss sie suchen. Im letzten Jahr fehlte mir hierzu oft die Zeit. Nein, ehrlicher ist es wenn ich sage, ich habe das Foto vergessen oder lange hinausgeschoben und stand am Ende der Woche da – ohne. Dann musste ich aus den Schnapschüssen eines auswählen. Das war oft genug nicht so optimal. Zunehmend öfters habe ich dann daran gedacht.
Es hat Spaß gemacht und ich werde das weiterführen. So gibt es nun das Projekt 52 – 2016 für das aktuelle Jahr.

Torsten vom Pixelaffe hat eine spannende Aktion adaptiert. Den #Randommoment. Die Idee ist es, zufällige Augenblicke des Tages festzuhalten. Damit ist es kein Fototagebuch aber bildet dennoch die Tage ein wenig ab. Die Idee finde ich Charmant. Torsten hat die Originalidee adaptiert, wie er in seinem Beitrag schreibt, das plane ich auch. Ich bin hier noch vage, weil ich erst die Infrastruktur klären möchte.

Den ursprünglichen Gedanken, bewusst mit der Kamera loszuziehen und auf Motivsuche zu gehen, habe ich abgelegt. Für die nächste Zeit auf jeden Fall. Das ist etwas, was ich nur alleine machen kann. Da hat die Familie wenig Freude dran. Da mir diese Art von Fotografie aber nicht so wichtig ist, findet sie keinen Einzug in meine Prioritätenliste.

2016 – ich komme

Alles in allem wird es ein spannendes Jahr. Ich freue mich drauf und habe Respekt. Es wird wieder eine Herausforderung. In vielerlei Hinsicht. Ich werde Fehler machen und an Aufgaben scheitern. Solange ich aber daraus lerne, komme ich weiter.

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