Es klingt sehr gut, was die einem anbieten. Laut Moobicent Webseite bekommt man dort eine mobileDSL Flatrate für 39,95 EUR im Monat. Das ganze bei einer Mindestlaufzeit von 4 Monaten und mit Highspeed von bis zu 7,2 MBit/s.
*wow* Da bin ich echt platt! Laut einem Vergleich ist das mal so das schnellste, was derzeit angeboten wird! Nachdem Moobicent auch auf das Netz von Vodafone zurückgreift, ist auch mit einer entsprechend guten Abdeckung zu rechnen.
Der einzige Wermutstropfen, den ich entdecke ist die Tatsache, dass man die Flat nur in Verbindung mit dem Kauf von Hardware erhält. Das ist ungünstig, denn die Hardware kostet rund 150 EUR und ich brauche sie nicht! Denn ich habe ja schon eine UMTS-Karte. Nun, es würde noch der Verkauf über ebay bleiben aber irgendwie ist es doch nicht prickelnd.
Dafür, dass ich eine UMTS-Flat nicht wirklich brauche, sondern nur für vereinzelte Reisen und als Backup brauche, ist es dann doch viel Geld und da will ich doch sicher gehen und wissen, was ich da für mein Geld bekomme.
Wenn ich ein wenig Suche, finde ich recht erschreckende Informationen. Anscheinend drosselt Moobicent bei einigen Kunden die Geschwindigkeit, wenn diese das Produkt (die Moobicent Flatrate) so nutzen, wie sie angepriesen wird, nämlich ohne Zeit und Volumenbegrenzung. Entsprechende Berichte gibt es hier und hier. Auch Golem berichtet hier und hier über das Thema.
Nun, Moobicent vermarktet seine UMTS-Flat als Ersatz für das Festnetz-DSL und verspricht auf der Webseite, dass es keine Zeit- oder Volumenbegrenzung gibt. In den AGB findet sich dann aber ein interessanter Passung:
XII. Sperrung des Teilnehmers / Entsperrung
1. Unbeschadet anderer gesetzlicher Vorschriften ist VICTORVOX berechtigt, die Inanspruchnahme ihrer Leistungen ganz oder teilweise zu verweigern (Sperre),
[…]
c. wenn der Dienst im Ganzen oder gegenüber einzelnen Teilnehmern durch unsachgemäße (z. B. einer extrem über das übliche Maß hinausgehenden) oder missbräuchliche Nutzung durch den Kunden gestört ist oder eine solche Störung droht;…
[Quelle: Mobicent]
Was nun dieses über das übliche Maß hinausgehen heißt, kann nur Moobicent wissen. Die Erfahrungen vieler (Ex)Moobicent Benutzer zeigt uns aber eine Möglichkeit der Interpretation auf.
Ein technisches Problem, wie VictorVox, der Betreiber der Moobicent Flatrate, angibt kann es wohl nicht sein, denn
Ein Vodafone-Sprecher versicherte, dass das Unternehmen das Netzverhalten kontinuierlich überwache, um bei wiederholt vorkommenden Netzspitzen mit einem Ausbau der entsprechenden Kapazitäten reagieren zu können.[Quelle: Golem]
Erst vor ein paar Tagen nahm Mobicent anscheinend Stellung, wie man im Xonio-Blog lesen kann. Moobicent kann aber nicht erklären, was nun eine Nutzung extrem über das übliche Maß wäre. Aber durch Xonio auf die Drosselungen angesprochen, versprach MoobiCent diesen Beschwerden im Einzelfall nachzugehen. Das ist doch schon einmal ein Erfolg.
Auch kann man im Blog lesen, dass schon ein Kunde entsperrt wurde. Allerdings kann man sich über Xonio an Moobicent wenden.
Ich finde das schon sehr abschreckend! Ich meine, wer sucht denn eine UMTS-Flatrate? Sicherlich viele, die außerhalb von der DSL-Versorgung liegen oder Leute, die viel Mobil unterwegs sind. Und natürlich kommen da mal schnell ein paar viele GB im Monat zusammen, auch wenn man weder Filesharing betreibt noch jeden Tag diverse Linux-Distris runterlädt.
Ich höre zB. knapp 8 Stunden am Tag Musik über LastFM, da fallen sicher auch einige Daten an. Auch das normale Surfen schluckt einiges. Es gibt an allen Ecken Videos und andere Multimedia Inhalte.
Natürlich verstehe ich, dass es sich bei der UMTS-Flatrate um eine Mischkalkulation handelt, dann sollen sie es aber bitte Fair-Flat nennen, wie es andere machen (und auf 5 GB/Monat beschränken).
Also mich haben all die Berichte und auch den Hinweis bei Wikipedia, das Victorvox nicht zum ersten Mal auffällt, doch abgeschreckt.
Vielleicht ist Victorvox nicht bewusst, welches negative Image sie durch das Verhalten zuziehen. Klar kann man sich verkalkulieren aber bitte, dann steht man dazu. Schließt die Sache sauber ab und gut. Aber man schreibt nicht weiter plakativ markige Sprüche auf die Webseite, die einem ein wirklich sorgloses Surfen via UMTS suggerieren.
Die kurze Vertragslaufzeit mag den ein oder anderen dann doch veranlassen sich anzumelden, denn wenn man nicht gedrosselt wird, ist das Angebot wirklich sagenhaft! Aber wehe dem der gedrosselt wird.